[Datenschleuder] [28]    Hacker - Neue Soziale Bewegung?

Hacker - Neue Soziale Bewegung? Ein Projektkurs des Fachbereichs Polltologie der Freien Universität Berlin hat sich jetzt wissenschaftlich mit der Hackerszene befaßt. Die Autoren Uwe Jonas, Jutta Kahlcke, Eva Lischke und Tobias Robischon gehen in Ihrer Studie der Frage nach, ob Hacker eine neue soziale Bewegung sind. Sie kommen unter anderem zu dem Ergebnis. daß das unbefugte Eindringen In Grollrechnersysteme nicht unbedingt als Form politischer Auseinandersetzung verstanden wird. Die Autoren ziehen den Mythos in Zweifel, demzufolge Hacker jederzeit in beliebige Rechner eindringen und dort gezielt Informationen aufspüren und manipulieren können. Die Recherchen wurden auf die Mailboxszene erweitert, die zwar weniger Aufsehen in der Öffentlichkeit erregt hat, sich aber nach Auffassung der Autoren sehr praxisorientiert den kommunikativen Aspekten der Computertechnik widmet. Über die Schwierigkeiten bei den Recherchen berichten die Autoren im zweiten Kapitel der Arbeit. Nach einer Darstellung der US- amerikanischen Szene, an die die deutsche anknüpft, wird beschrieben, was die Autoren an Organisations- und Kommunikationsstrukturen finden konnten. Dieses Kapitel stellt auch die Mailboxszene vor und enthält einiges interessantes über die Computerkultur. Im weiteren wird die Wirkung der Szene auf Presse und Gesetzgebung analysiert und die politischen oder ideologischen Positionen dargelegt: die Autoren unterscheiden zwischen bewußten und unbewußten politischen Handlungen es ist uns wurscht, was die Hacker von sich selbst halten, interessant ist, was wir von ihnen halten (Live-Zitat Eva) die Annahme, die massenhafte Verbreitung von Microcomputern als Machtmittel könnte den Herrschenden die Macht streitig machen, ist naiv. Zu leicht wird übersehen, daß auch, wenn Informationen freizügig gehandhabt werden, die Entscheidungskompetenz immer noch in den Händen weniger liegt.

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